Zungenbändchen
Die Zunge ist in die Steuerung der Vorgänge Saugen-Schlucken-Atmen involviert. Eine intakte Zungenfunktion sorgt dafür, dass dieser Mechanismus floriert. Das Zungenband (Frenulum) liegt unter der Zunge, im Zungenboden. Ein zu kurzes Zungenband ist eine Anomalie im Mund, die zu Beschwerden führen kann. Die Diagnose Zungenbandverkürzung kann in jedem Alter gestellt werden. Häufig wird dies aber schon beim Baby auffällig. Das zu kurze Zungenbändchen schränkt die Mobilität der Zunge beim Säugling ein. In diesem Zusammenhang können Stillprobleme auftauchen. Das Baby bekommt nicht genug Milch, von daher zieht sich der Vorgang des Stillens in die Länge. Bei der Mutter liegen die Nerven blank, da das Saugen weh tut und dazu schmatzende Geräusche macht. Das Ergebnis: Frustration auf beiden Seiten.
Die Beeinträchtigung der Zungenbeweglichkeit hat für die stillende Mutter und ihr Kind sehr unangenehme Folgen, die sich unterschiedlich äußern können.
Beispiele hierfür sind:
- schmerzende Brustwarzen
- Brustwarzenverformungen
- Die Milchproduktion der Mutter wird nicht genug angeregt
- Das Kind dockt nicht richtig an der Brust an
- Der Mund kann nicht vollständig geöffnet werden
- Blähungen des Säuglings durch Luftschlucken
- Milchstau
- Der Säugling kann nicht stark genug saugen, um satt zu werden
- Stress und depressive Verstimmung der stillenden Mutter
- Gefühl des Beißens und Kratzens an den Brustwarzen während des Stillens
Der Zahnarzt in Düsseldorf kann das verkürzte Zungenband des Kindes bei einem kleinen chirurgischen Eingriff durchtrennen und so den normalen Saugprozess ermöglichen.
Wann muss ein Zungenbändchen durchtrennt werden?
Zungenbandproblematiken betreffen nicht nur Säuglinge. Ein zu kurzes Zungenband kann auch später beim Kind oder sogar im Erwachsenenalter festgestellt werden.
Daraus können sich komplexe orale Problematiken ergeben- unter anderem wenn das verkürzte Zungenband das Wachstum des Kiefers behindert oder die Atmung erschwert. Falls Zungenbändchen sehr straff positioniert sind, kann dies Zahnfleischschwund bewirken und zu freiliegenden Zahnhälsen führen. Diese zu festsitzenden Bändchen üben einen strammen Zug auf das Zahnfleisch aus. Beim Mundöffnen haben so Bakterien ein leichtes Spiel und können sich ohne Weiteres im klaffenden Spalt zwischen Zähnen und Zahnfleisch oder dem Zahnersatz einnisten. Darüber hinaus können Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Zahnbettentzündung) die Folge sein. Auch Sprach- und Schluckstörungen sind möglich.
Aufgrund des gestörten Schluckmechanismus fehlt die Stimulation des Oberkiefers und hemmt das Wachstum des Zahnhalteapparates beim Kind. Durch die schmale, gestreckte Kieferform kann sich ein Schiefstand entwickeln, der mit einer Verengung der Nebenhöhlen einhergeht. Dies tritt eine ungünstige Wechselwirkung zwischen Mundatmung und Zahnstatus los. Neben HNO-Beschwerden brechen sich öfter Allergien bahn oder andere medizinische Probleme resultieren daraus. Ein kleiner Schnitt kann dann viel bewirken. Zur Korrektur des Bändchens kommt eine schonende Methode zum Einsatz. Ein minimalinvasiver Eingriff ermöglicht die Neupositionierung des Bändchens oder gegebenenfalls die Entfernung.
Welche Beschwerden verursacht ein zu kurzes Zungenbändchen?
- Behinderung beim Kauen und Schlucken
- „Nuscheln“
- Schwierigkeiten beim Reden (Artikulation)
- erhöhte Kariesanfälligkeit
- Zähneknirschen (Bruxismus)
- Zahnfehlstellungen
Eine Zungenbandverkürzung kann auch die Nahrungsaufnahme erschweren, die Verdauung und die Körperhaltung negativ beeinflussen. Selbst Rückenschmerzen sind in diesem Zusammenhang möglich. Die Auswirkungen auf den Körper sind vielfältig.
Wie kann man ein zu kurzes Zungenbändchen erkennen?
Zu kurzes Zungenband – was tun?
Ablauf: Wie wird das Zungenband durchtrennt?
Die Zunge wird mit einem zahnärztlichen Instrument nach oben geschoben, und das Bändchen mit einem Skalpell in Sekundenschnelle gelöst.
Bei Kindern und Erwachsenen gestaltet sich dies etwas schwieriger, es ist aber auch mit einer kleinen Operation unter Lokalanästhesie zu beheben. Der Patient muss hierzu nicht in die Klinik.