Gibt es einen Zusammenhang zwischen Depression und Kieferschmerzen?

Frau mit Kieferschmerzen

Litt ein Patient an den Symptomen einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD), war es bisher eine naheliegende Vermutung, dass die Ursache für die Schmerzen bei mangelhaften oder schiefen Zähnen liegt. Eine Studie aus 2015 untersuchte einen anderen Ansatz für die Ursachenforschung. Die verantwortlichen Wissenschaftler vermuteten einen psychologischen Grund als Verursacher.

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

Bei einer CMD handelt es sich um eine schmerzhafte Funktionsstörung der Kiefergelenke. Es entstehen Schmerzen im Kopf-, Kiefer- und Rückenbereich. Nicht selten ziehen sich die schmerzhaften Symptome bis in den Bewegungsapparat. Eine eindeutige Diagnose ist nicht in jedem Fall möglich. In erster Linie liegt eine Behandlung von Zahn- oder Kieferfehlstellung nahe, um die Beschwerden zu therapieren. Jedoch sollte dies erst die letzte anzuwendende Maßnahme sein, denn die wirkliche Ursache kann eine ganz andere sein. Eine Studie eines Greifswalder Chirurgenteams nahm sich dieser Theorie an.

Stehen Depressionen im Zusammenhang mit CMD?

Die genannte Studie untersuchte erstmals, ob Angststörungen oder Depressionen Ursachen für das CMD Syndrom darstellen können. Denn viel zu häufig wird zu kieferorthopädischen Maßnahmen gegriffen, bevor psychologische Ursachen in Betracht gezogen werden. Dabei ist schon länger bekannt, dass beispielsweise Kieferschmerzen durch nächtliches Zähneknirschen in den meisten Fällen durch Stress, also einer psychologischen Ursachen, ausgelöst wird. Dieser Zusammenhang war auch ein Anstoß für die durchgeführte Studie.

Kieferschmerzen und Depressionen können im Zusammenhang stehen

An der Studie nahmen mehr als 3000 sorgfältig ausgesuchte Probanden über 5 Jahre teil und die Ergebnisse bestätigten, was die Studienleiter vermutet hatten. Patienten mit einer Angststörung oder einer Depression litten signifikant häufiger an Schmerzen, wie sie bei einer CMD auftreten, als andere Betroffene. Ein Zusammenhang konnte somit bestätigt werden. Mit diesem Wissen sind andere Therapieansätze erforderlich. Depressive Erkrankungen sollten behandelt werden und Patienten müssen Techniken zur Entspannung und dem Umgang mit Stress lernen. Dies kann die Beschwerden bessern ohne einen kieferorthopädischen Eingriff.

Leiden Sie unter Kieferschmerzen oder haben Fragen zum Thema? Dann machen Sie einen Termin und kommen in unsere 360°Zahn Praxis in Düsseldorf. Wir beraten Sie dazu gerne persönlich.

 

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