Gesunde Zähne und Zahnfleisch als Vorbeugungsmaßnahme von Herz-Kreislauf-Erkrankung
Der Zusammenhang zwischen Zähnen und dem Herzen-Kreislauf-System ist auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar. Schließlich sind diese keine Organe, die direkt miteinander verbunden sind. Doch mehrere Studien beweisen das Gegenteil. Denn wenn die Zähne entzündet sind, kann dies auch ein Risiko für das Herz darstellen. Diese risikoreiche Beziehung kann sogar auf zwei unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden.
Betrachtet man beide Krankheiten getrennt voneinander, gelten folgende Fakten. Zu den weltweit am häufigsten auftretenden Krankheiten mit einer hohen Sterblichkeitsrate zählen Herzinfarkte und Schlaganfälle. Diese zählen zu den kardiovaskulären Erkrankungen. Dazu kommt, dass 30 von 100 Menschen in Deutschland unter Entzündungen der Zähne, des Zahnfleisches und des Kieferknochens (Parodontitis) leiden. Dies ist im fortschreitenden Alter oft Ursache von Zahnverlust. Damit gehören auch diese Erkrankungen zu den führenden, nur eben im oralen Bereich. Beide Erkrankungsformen sind demnach hoch vertreten in Deutschland.
Immer mehr unabhängige Studien haben sich in den letzten Jahren der Hypothese eines Zusammenhangs chronischer Parodontitis und kardiovaskuläre Erkrankungen angenommen. Diese Untersuchungen haben die Vermutungen bestätigt und nachgewiesen, dass eine chronisch entzündete Mundhöhle ein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein kann.
Risikofaktoren und die Gene
Als ein Grund für diese Beziehung wurde nachgewiesen, die Ursache liegt in den Genen. Genauer gesagt in der Veränderung in einem ganz bestimmten Gen. Patienten die unter einer besonders aggressiven Form von Parodontitis leiden weisen die exakt selbe Genveränderung auf wie Patienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten.
Und es gibt noch eine weitere Ursache für diesen erkannten Zusammenhang. Dieselben Risikofaktoren für beide Erkrankungsformen. Denn sowohl das Rauchen, Diabetes und auch Übergewicht bringen das selber Risiko für Herz-und Gefäßerkrankungen mit sich wie für Entzündungen in der Mundhöhle. Wer also raucht oder unter Übergewicht leidet erhöht sein Risiko für beide Krankheiten.
Die direkte Verbindung wird darin vermutet, dass bestimmte Bakterien im Mund sich unter dem Ausschluss von Sauerstoff vermehren und durch die Blutgefäßwände im Zahnfleisch in das Gefäßsystem gelangen. Dort können diese wiederum eine Ursache für Verkalkungen sein oder eine weitere Entzündung an einer anderen Stelle im Körper hervorrufen.
An der Universität Witten-Herdecke wurde nachgewiesen, dass diese Verbindung nicht zu unterschätzen ist. Das Risiko durch eine schwere Parodontitis einen Herzinfarkt oder sogar Schlaganfall zu erleiden steigt signifikant an. Der Studie nach ist die Wahrscheinlichkeit mit Parodontitis auch einen Herzinfarkt zu erleiden eineinhalb mal so hoch. Mehr als doppelt so hoch ist das Risiko für einen Schlaganfall.
Beugen Sie vor!
Ganz gleich, ob Sie zu der Risikogruppe durch die genannten Risikofaktoren oder durch die erwähnte Genveränderung gehören. Oder Sie sich keiner dieser Gruppe zuschreiben würden. Die Vorsorge lohnt sich in jedem Fall. Wer seine Zähne und Zahnfleisch gesund hält, minimiert in jedem Fall sich diesem Risiko auszusetzen, auch in Zukunft. Zum Beispiel durch regelmäßige Pflege und Zahnarztbesuche schaffen Sie ebenfalls die besten Voraussetzungen für ein gesundes Herz-Kreislauf-System.
Machen Sie einen Termin und lassen sich vom Fachpersonal beraten. Stellen Sie Ihr individuelles Präventionskonzept mit besten Vorbeugungsmaßnahmen zusammen. Beugen Sie vor und verringern so die zuvor genannten Risiken.
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