Schonende Therapien für schöne Zähne
Für viele Patienten ist ein Zahnarztbesuch mit Schmerzen verbunden. Der Bohrer und die Betäubungsspritze sind für einige gefürchtete Instrumente. Die Forschung in der Zahnmedizin bringt seit einigen Jahren immer mehr schonende Behandlungsmöglichkeiten hervor. Diese neuartigen Therapien machen schöne Zähne auf sanftem Wege, fast schmerzfrei und doch effektiv möglich.
Aktive Forschung in der Zahnmedizin
Auch wenn unsere Zähne hart im Nehmen sind und uns viele Jahrzehnte begleiten, ist die richtige Pflege besonders wichtig. Wird eine Behandlung nötig, ist diese bisher häufig mit Schmerzen verbunden, die viele Patienten gerne vermeiden würden. Um den natürlichen Erhalt der Zähne und des Zahnhalteapparats zu fördern, um größere Behandlungen zu vermeiden und auch um mögliche Behandlungen möglichst schonend zu gestalten, forschen Wissenschaftler auf diesem Gebiet.
Moderne Biomaterialien in der Zahnmedizin
Beispielsweise haben Wissenschaftler der Universität Jena ein Biomaterial namens Chitosan entwickelt, um als Füllmaterial und Kieferknochenersatz zu dienen. Chitosan hat die Eigenschaften von Chitin, einem robusten Material von Insektenpanzern. Das Biomaterial gilt als langlebig sowie gut verträglich, ideal für den Einsatz in der Zahnmedizin. Ein natürliches Material sind auch Proteine, die aus dem Zahnschmelz gewonnen werden. Dieses sogenannte Emdogain kann auf die Zahnwurzel aufgetragen werden, um das Wachstum von Gewebe anzuregen. Eine natürliche Wiederherstellung von Zahnfleisch ist somit möglich. Parodontose, die Zahnfleischschwund verursacht, ist ein zunehmendes Problem in der westlichen Welt. Die Regeneration von Zahnfleisch bisher schwierig. Diese Therapie verspricht somit ganz neue Möglichkeiten in der Parodontologie.
Neue Methoden der schmerzfreien Therapie
Eine schmerzfreie Behandlung beim Zahnarzt ist wohl der größte Wunsch eines Patienten. Auch hier gibt es Weiterentwicklungen in der Forschung, die einen Zahnarztbesuch schmerzfrei gestalten können. An der Technischen Universität Wien wurde dafür mit Elektrostimulation, sogenannte TENS, geforscht. Um das Schmerzempfinden zu unterbrechen, wird ein kleines Gerät am Ohr verwendet, das Elektroimpulse an das vegetative Nervensystem sendet. Die Ergebnisse der Studie waren erfolgreich und diese Art der Schmerzkontrolle könnte Patienten in Zukunft einen schmerzfreien Zahnarztbesuch bescheren.
Die Betäubungsspritze ist wohl ein ähnlich gefürchtetes Instrument wie der Bohrer. Patienten empfinden den Einstich und das Einspritzen der Betäubungsflüssigkeit als besonders unangenehm. Mit Hilfe eines Computers soll eine nadelfreie Injektion durch eine Kanüle deutliche angenehmer gestaltet werden können. Zudem wurde eine weitere Neuheit auf diesem Gebiet entwickelt, die intradesmodontale Injektion, die Betäubung einzelner Zähne, ohne das taube Gefühl im Großteil des Mundes.
Moderne Technik für professionelle Zahnreinigungen
Die Behandlung während einer professionellen Zahnreinigung ist nicht unbedingt schmerzfrei. Gerade die Entfernung von Zahnstein wird von Patienten als unangenehm empfunden. Neue Methoden ermöglichen auch hier einen schmerzfreien Verlauf. Anstatt Ultraschall und Schleifpapier kommen Pulver-Wasserstrahler und auch Laser zum Einsatz, die eine gründliche Reinigung auch von schmerzempfindlichen Zähnen deutlich angenehmer für den Patienten macht.
Neue Zähne in nur einer Sitzung
Wer ein Implantat braucht, rechnet mit einer monatelangen Behandlungszeit. Doch Sofortimplantate gibt es bereits auf dem Markt und setzen sich immer mehr durch. Die neue Therapie macht es möglich, einen erkrankten Zahn zu entfernen, ein Implantat zu setzen sowie mit der Krone zu versehen und das in nur einer Sitzung. Fortschritte bei der Planung durch 3-D-Aufnahmen und im Aufbau von Knochensubstanz ermöglichen diese schnelle Therapie. Die Behandlung selbst kann auch im Dämmerschlaf durchgeführt werden, sodass die Patienten den Eingriff schmerzfrei erleben.
Sanfte Wurzelbehandlung
Die Behandlung einer Wurzelentzündung gehört wohl zu den schmerzhaftesten, denn in der Regel ist der Zahnnerv betroffen, der durch die Wurzelspitze verläuft. Während einer herkömmlichen Wurzelbehandlung muss der Zahnarzt die Wurzelkanäle mit Instrumenten vom entzündeten Gewebe befreien, was sehr schmerzhaft sein kann. Eine neue Lasertherapie schafft hier Abhilfe. Während der neuartigen Behandlung wird spezielles Licht auf das entzündete Gewebe gerichtet, was die Bakterien blau einfärbt. Diese werden dann mit Laserlicht bestrahlt, was die Sauerstoffbildung anregt und dadurch die entzündungsverursachenden Bakterien zerstört.