Warum Sie sich mit schmerzempfindlichen Zähnen nicht quälen sollten
Zahnschmerzen bei kalten oder heißen Speisen sind keine Seltenheit. Trotzdem suchen die wenigsten deswegen einen Zahnarzt auf und quälen sich jahrelang mit ihren Beschwerden. Das muss nicht sein!
Dentine Hypersensitivität – Ursache und Beschwerden
Unter normalen Umständen sind unsere Zähne schmerzunempfindlich. Die Zähne haben eine schützende Umgebung, die aus Zahnfleisch und Zahnschmelz besteht. Äußere Einflüsse wie zum Beispiel Temperaturunterschiede werden dadurch abgehalten. Geht diese Schutzumgebung zurück, sind empfindliche Zähne die Folge.
Medizinisch wird dieser Zustand Dentine Hypersensitivität genannt. Die Symptome sind unangenehme Zahnschmerzen bei dem Kontakt mit kalten oder heißen Getränken und Speisen. Auch süße oder saure Nahrungsmittel können diese Beschwerden hervorrufen. Patienten beschreiben die Beschwerden entweder als ein Stechen oder Ziehen im Zahn oder als blitzartigen Zahnschmerz. Zu den klassischen Auslösern zählen zum Beispiel Speiseeis und eisgekühlte Getränke oder auch heißer Tee und Kaffee.
Was schmerzempfindliche Zähne begünstigt
Es gibt einige Faktoren, die den natürlichen Schutz und damit die Unempfindlichkeit der Zähne negativ beeinflussen können. Beispielsweise kann eine falsch angewendete Zahnputztechnik mit zu viel Druck auf Zähne und Zahnfleisch den Abbau des Zahnschmelzes begünstigen. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt hier die Zahnbürste, diese sollte nicht zu hart sein. Auch durch das Zähneknirschen wird der natürliche Schmelz abgerieben.
Ein besonderes Risiko für den Zahnschmelzabbau stellt Säure dar. Der übermäßige Verzehr von Lebensmitteln wie Obst und Essig im Salat oder Getränken wie Cola, Säfte oder Wein bilden eine ausschlaggebende Ursache. Aber auch Magensäure, die durch Sodbrennen oder eine Bulimie Erkrankung in den Mundraum gelangt, stellt ein Risiko dar. Dazu können auch einige Medikamente für den Abbau verantwortlich sein.
Vorerkrankungen wie Zahnfleischentzündung oder Karies, aber auch undichte Stellen beim Zahnersatz können die genannten Beschwerden ebenfalls hervorrufen. Weitere Ursachen für empfindliche Zähne können ein gerade durchgeführtes Bleaching sein oder Piercings im Mundbereich.
Nur Wenige gehen zum Zahnarzt
Eine Onlinestudie kam zu dem Ergebnis, dass mehr als 75 % der Befragten unter schmerzempfindlichen Zähnen leiden. Dies ist ein sehr hoher Anteil und zeigt wie verbreitet die dadurch auftretenden Beschwerden sind. Nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Betroffenen, lediglich ein Viertel, geht mit seinen Symptomen zum Zahnarzt. Die Mehrheit versucht mit speziellen Zahnpflegeprodukten den Schmerzen entgegen zu wirken, mit mehr oder minderem Erfolg.
Häufig nehmen Betroffene die Beschwerden über Jahre hin. Dabei könnte der Besuch beim Zahnarzt schnelle Abhilfe schaffen. Eine spezifische Analyse der Situation von Zähnen und Zahnfleisch und die dazu passenden individuell abgestimmten Maßnahmen zum Schutz versprechen deutlich schnellere Heilungschancen als genannte Zahnpflegeprodukte aus der Drogerie.
Vorbeugung und Behandlung
Als Vorbeugungsmaßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Zahnbürste nicht zu hart ist und Ihre Zahnputztechnik richtig ausgeführt wird. Falls Sie hier unsicher sind, Fragen Sie Ihren Zahnarzt um Rat. Zudem vermeiden Sie zu häufigen Genuss von säurehaltigen Lebensmitteln.
Sollten Sie bereits unter den geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie in jedem Fall Ihren Zahnarzt auf. Lassen Sie sich untersuchen und ausführlich beraten, um die schnellste und bestmögliche Genesung zu erfahren. Damit schmerzempfindliche Zähne kein Thema mehr für Sie sind.
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